8 Zoll = 8 Wochen…

…wollen einem die alten Hasen immer wieder verklickern. Wer 8 Zoll Öffnung neukauft, muss mit 1 Woche miesem Sternenguckerwetter rechnen, je Zoll. Na, das kann ja heiter werden.

Zumindest die Sonne konnte ich schon mal beobachten, wenn auch nur kurz.

Aber was ist das? Ein Blick aus dem Fenster am 27.12. gegen 17:00…das sind doch nicht alles Flugzeuge?? Sind es natürlich nicht, es sind wirklich Sterne…das Leuchtzeugs hat ne Wolkenlücke gefunden… Der Newton geht also ab ins Kalte, eine halbe Stunde Abkühlung sei dem Spiegel gegönnt!

Schnell wird klar, die Bedingungen sind grenzwertig. Es ist zwar kein Mond am Himmel, aber ein leichter Wolkenschleier ist vorhanden. Also gehen nur die lichtstärkeren Objekte. Egal, es ist das erste, das offizielle, nächtliche First Light!

Ich such also Andromeda, und die darin „versteckte“ M31, M32 und M110. Auf Fotos sehen die toll aus, visuell sind das graue Flecken, wenn auch von beeindruckender Größe. Der Wolkenschleier macht daraus eine Waschküche…Das Ding stand ziemlich im Zenit, möchte gerne wissen, was die Nachbarn denken, wenn ich Verrenkungen mache, um durch den Telrad Maß zu nehmen…

So ungefähr sah das aus. Die Bilder dienen nur zur Veranschaulichung und wurden per Bildbearbeitung an die gesehenen Objekte angepasst.

Nächstes Objekt sind die Plejaden, auch „7 Schwestern“ genannt. Offizielle Bezeichnung ist M45. Was für ein Anblick. Mit bloßem Auge ist das ein grauer Fleck am Himmel…durch das Teleskop werden einzelne Sterne aufgelöst, und viel mehr als nur 7. Bei 40x ein wunderschöner Anblick, passen die Hübschen bei 80x schon nicht mehr ins Blickfeld…

Das nächste Objekt habe ich durch Zufall angefahren. Da war wieder so eine graue Stelle am Himmel. Laut Karte war das M34 im Perseus, ein offener Sternhaufen. Hübsch!

Ich muss auf der Sternenkarte nachschauen, wo ich bin. Redlight habe ich noch keins, also Taschenlampe…Anschalten, Augen kurz zukneifen, schauen, Lampe aus…ich sehe gar nichts mehr. Ein mal mehr hatten die alten Hasen im Forum recht: nutze ein Redlight, um deine Dunkeladaption der Augen nicht bei jedem Blick auf Karten kaputtzumachen. Wieder was gelernt, und eine Gedankennotiz gemacht: ich brauche ein Fahrradrücklicht (=Redlight). Mit der aktuellen Taschenlampe kann ich bis zum Mars Lichtzeichen geben, völlig ungeeignet!

Nun kommt Orion hoch genug über den Horizon, dass man den Nebel M42 anschauen kann. Er gilt als eines der Paradeobjekte am Himmel, und die NASA zeigt einem imposante Bilder davon:

So schick kann ich ihn im Teleskop niemals sehen…ich habe eben kein Hubble im Garten stehen 😉

Ich sah ihn so:

Egal welche Vergrößerung, egal wie lang ich auch versuchte, mehr zu sehen…die doch dürftigen Bedingungen versteckten die Details des Nebels zu sehr. Ich konnte gerade noch 3 der 4 Trapez-Sterne direkt sehen, den 4. nur erahnen. Ich muss dringend das Indirekte Sehen üben…

Weiter geht es mit Jupiter. Bei 40x im 30mm-Okular sieht man 2 Wolkenbänder, und die 4 größeren Monde. Ich wechsel zu 80x mit dem 15mm…immer noch zwei Bänder…und das Ding wabbert vor sich hin. Der Jupiter steht knapp über Nachbars Dach, und der heizt sich die Sehle aus dem Ofen…Mehr Vergrößerung geht definitiv heute nicht.

Egal! Ich bin Superzufrieden mit diesem ersten offizellen „First Light“. Ich hatte in all den Jahren Abstinenz vollkommen vergessen, wie toll der Nachthimmel einen unterhalten kann…

Die Forumsexperten hatten wieder mal recht…Vergrößerungswahn ist nicht zielführend. Man kommt nur selten in die Verlegenheit, die theoretisch machbaren Werte seiner Optik auch auszureizen. Wichtig ist aus meiner Sicht für Anfänger kein Satz von 10 Okularen, sondern auf jeden Fall ein gutes Übersichtsokular in 2″ – für meiner 8er 30mm für 40x Vergrößerung. Ergänzend ist ein schön öffnendes 15mm Okular für ca. 80x Vergrößerung – wieder bezogen auf meinen „Isaac“ (ja, so habe ich das Rohr getauft), ganz nützlich. Meine 9er und 6er Okulare für 133x bzw. 200x Vergrößerung konnte ich noch nicht nutzen, bzw. zeigte ein Blick durch diese keine Verbesserung der Darstellung.

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