Sonnenfinsternis, ein paar Vorbereitungen

Ja, richtig! Am 20.3.2015 wird sich die Sonne verdunkeln, wenn sich unser Mond genau zwischen Erde und Sonne befindet. Während die Sonnenfinsternis (SoFi) im Norden Europas vollständig sein wird, hofft der Mitteleuropäer auf tolles Wetter, um eine teilweise Finsternis zu erleben. Für meinen Standort sind immerhin noch fette 71,5% möglich.

Gehen wir mal davon aus, dass das Wetter mitspielt, und wir einen tollen, klaren Tag haben werden!

Aber was ist vorzubereiten? Nun, eine Sonnenfinsternis dieser Stärke gibt es nicht oft zu sehen, wenn man nicht gerade Jäger ist und den SoFis rund um den Erdball nachreist. Für MItteleuropa findet bzw. fand so ein Ereignis nur etwa eine Handvoll mal statt für den Zeitraum 1950 – 2050.

Also möchte ich das ganze für mich gern fotografisch festhalten. So weit, so gut!

Nun kann man aber nicht einfach die Kamera nehmen, und auf die Sonne halten! Ein kapitaler Totalschaden der Kamera wäre die Folge, vielleicht sogar permanente gesundheitliche Schäden beim Fotografen. Am Fernrohr schützen wir unsere Augen auch über einen Filter, Stärke ND5,0. Also schützen wir auch die Kamera, mit einem Filter in Stärke ND3,8.

Ich habe mir von Baader ein A4-Blatt der entsprechenden Folie bestellt.

An meiner Kamera nutze ich seit geraumer Zeit ND-Grad-Filter. Ich habe das System von Cokin im Einsatz, Version P.

Den Filter nutzen wir aber nicht, sondern nur das System aus Objektiv-Adapterring und Filter-Halter.

Wir bauen uns einen Astro-Sonnen-Einsteckfilter für unser System P von Cokin. Ein alter Versandumschlag wird auf das passende Maß zurechtgeschnitten. Wir brauchen Ober- und Unterseite. Mittig machen wir ein Loch mit einem Durchmesser von 70mm. Von der Folie schneiden wir ein Stück ab, passend für die zurechtgeschnittene Pappe – die Folie muss auf rings um das Loch genug überstehen! Nun kleben wir die Folie auf eine der Pappen, und fixieren sie ordentlich, aber spannungsfrei mit TESA-Film. Dann legen wir die andere Pappe drauf, und verkleben die Ränder ebenfalls mit TESA-Film. Das sieht dann ungefähr so aus:

Achtung: ihr müsst absolut gewissenhaft arbeiten. Es darf kein Licht an der Folie vorbei auf das Objektiv durchscheinen. Auch muss der Filter ein bisschen stramm sitzen, damit er nicht schon bei einem lauen Lüftchen aus dem Halter fällt. Als Filteretui dient eine leere CD-Hülle.

Den Test habe ich auch gleich gemacht. Ich habe die Nikon D7000 mit dem 70-300 bestückt, und das Filtersystem mit dem selbstgebauten Filter angebaut. Das Ganze kam auf ein stabiles Stativ, der Kabelauslöser an die Kamera. Fokussiert wurde manuell, achtet auch darauf, den eventuell vorhandenen Bildstabilisierer zu deaktivieren. Bei ISO100 entstanden folgende Bilder:

ISO 100, f/7.1, 1/8000 sec, 260mm an DX
ISO 100, f/7.1, 1/8000 sec, schwarz/weiß, 260mm an DX

Die Sonnenfinsternis kann kommen!

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